Leben und Werk

Das Verhältnis des Lebens zu dem, was an Kunst hervorgebracht wird, ist in vieler Hinsicht merkwürdig. Kafka wäre ein berühmtes Beispiel für eine äußerliche Inkongruenz zwischen Leben und Werk, aber nicht nur der sprichwörtliche Tenor mit weissem Schal braucht eine gewisse Kongruenz, wenn er sagt: "Ich kann so nicht arbeiten."

Wo genau ein Leben und die Kunst, die in einer Zeit in ihm hervorgebracht wird, zusammenkommen, ist eine eigentlich sehr spannende Frage. Ihre Beantwortung müsste den vielen Schichten des Lebens nachgehen, und vorsichtig die Art ihres Kontakts zur Kunstproduktion untersuchen. Das ist, wenn es über Schablonen hinausgehen will, kompliziert.

Sicher ist, dass es auf eine falsche Fährte führt, Biografien in den Mittelpunkt zu rücken statt Werke. Aber das ist ganz normal, zumindest wenn man unter Biografie im weiteren Sinne auch das labeln versteht. Komponistin X und Komponist Y sind dann als Vertreter der Richtung Z von Belang und ihre Musik wird genau als diese Repräsentation gehört.