wie weit wir in einem öffentlichen sprechen von einem gemeinsamen wahrnehmen, nachdenken und diskutieren entfernt sind, zeigt sich nicht zuletzt an einer reaktion, die auch im sprechen über kunst nicht selten ist. kunst wird dann vor allem als ereignis und ausdruck einer marke wahrgenommen, die person des künstlers erscheint als deren generalbevollmächtigter und werbeträger. die reaktion auf kunst verkommt zu bewunderung oder abscheu, zum preisen oder abwerten der ware. die sich öffnende wahrnehmung, kern der erfahrung von kunst, ist aus diesen kontexten so gründlich ausgetrieben, dass man sich ihrer in ihnen nicht einmal mehr erinnern kann. stattdessen begeistert sich die rede an heldenverehrung und verachtung, seit jeher unentbehrliche bestandteile des krieges.