etwas entstehen lassen als schöpferisches verhältnis zur wirklichkeit.

das entstehen lassen ist benachbart dem hervorbringen, aber es legt seinen schwerpunkt mehr auf das schaffen der bedingungen, in denen etwas geschehen kann. die mühe, die konzentration, die arbeit, der erfindungsreichtum richtet sich auf das herstellen dieses raumes von möglichkeit und produktivität. in diesem raum wird dann vor allem gelassen.

das hat, glaube ich, viel mit dem zu tun, was im laozi als handeln nicht handeln auftaucht, eine umkreisende statt als gerade linie auf das ziel orientierte bewegung. kein pfeilschuss, der im auftreffen immer auch tötet, sondern ein schützendes und ermöglichendes eingrenzen, sich antasten, ein berühren und wieder loslassen, und dann, wie es ebenfalls bei laozi beisst, das zurücktreten, also den raum allein lassen und selbst ins alleinsein sich kehren.

bejahung ist darin, weil das vorhandene nicht zurechtgestutzt, sondern so genommen wird, wie es ist. glaube ist darin, daran, dass dort, in diesem raum, also hier, etwas entstehen kann. und liebe, zu diesem noch nicht seienden, das einfach sein möchte, ohne jeden weiteren sinn und verstand.