wahrnehmung. ganz und gar in diesem moment sein, mit allen sinnen, mit ganzen geist, der ganz diese sinne ist, hingegeben und wach, schmerzen erleidend, freuden erleidend. so viel hören fühlen sehen riechen schmecken, dass einem hören und sehen vergeht.
die begeisterung über die wahrnehmung, die begegnung mit dem geist der gegenwart durch die wachheit und feinheit der sinne. eine gemeinsame wurzel von kunst und mystik, und ebenso eine natürliche verbindung von kunst und leben. was wahr genommen wird, ist das leben, das wiederum durch eine formung, durch kunst, sich selbst begegnet und so nochmals neu wahrgenommen werden kann.
wie weltfremd erscheinen solche betrachtungen angesichts einer wirklichkeit, die so verarmt ist, dass wahrnehmung zugunsten von funktionserfüllung, vom sich bewegen in formularen statt formen, von der konsumption und reaktion auf nachrichten ganz in den hintergrund gedrängt wird. einer wirklichkeit, in der es oft als notwendiger selbstschutz erscheint, sie nicht in einem emphatischen sinne wahrzuehmen, sondern als gefilterten überrest zu managen. weltfremde als möglicher anfang einer bewegung.