ein gedicht von rose ausländer spricht vom eis, dem inneren eis, deinem eis, wie es genannt wird. was ist das für ein merkwürdiges eis. es ist kein eis in dir, es ist ein eis in uns. es ist kein eis, das da ist, und sich dann irgendwann auflöst. es ist ein eis, das immer wieder entsteht, immer neu entsteht, immer wieder neu entsteht, wer weiss, ob nicht sogar durch das neue selbst. die kälte dieses eises entsteht nicht als geringeres, als weniger wärme, weniger regung. sie entsteht aus der hitze, aus dem zuviel, aus den sich überkreuzenden bewegungen, aus der ruhelosigkeit. es ist das eis des funktionierens, das eis der glatten handlungen, das eis der kreise, die unter strom stehen.

in dem gedicht von rose ausländer bricht das eis nicht auf, sondern es taut. es taut, es kann tauen, im rückgang an einen ort, im treffen auf einen ort, der überraschend, geschenkt, vorübergehend ist. eine flüchtige perle wird es genannt. so kann das eis tauen, für einen erlösenden moment, der etwas von ewigkeit hat, bis es wieder entsteht, das eis, wenn die zeit und die ziele wieder am zug sind. garantiert.